Identitätsdiebstahl

Im Jahr 2009 haben Kriminelle meine Identität gestohlen. Dazu brauchte es nicht viel: Nur Namen und reales Geburtstag verwendeten die Täter, um Warenkreditbetrug in vielen Fällen zu begehen. Die Waren wurden an Adressen gesandt, an denen ich nie lebte. Hier nahmen wohl Strohmänner die Pakete an. Vermutlich verkauften die Täter diese Waren weiter.

Am Ende lagen Haftbefehle gegen mich vor, ich wurde sogar in Abwesenheit als Schuldnerin verurteilt. Alles das passierte, während ich nichts ahnend mein Leben in Berlin als Journalistin führte. Erst Monate später erfuhr ich davon, als Inkassodienste bei mir, der realen Tina Groll, die falschen Forderungen eintreiben wollten. Ich wehrte mich dagegen – dies dauerte lange, erforderte juristischen Beistand, sehr viel Geld und Zeit, es war enorm belastend, aber am Ende zum Glück erfolgreich. Gut 800 Arbeitsstunden sind damals dafür angefallen, die Folgen aus dem Identitätsmissbrauch abzuarbeiten. Die falschen Daten aus dem Betrug aber, sie tauchten auch Jahre später immer wieder auf. Heute sage ich: Sich gegen diese zu wehren, war die eigentliche Herausforderung des Identitätsmissbrauchs.

Später habe ich die Website www.identitaetsdiebstahl.info ins Leben gerufen, wo Opfer von Datenmissbrauch Hilfe und Orientierung sowie Journalistinnen und Journalisten eine Recherchequelle finden. Noch später habe ich angefangen, Workshops und Vortäge zu diesem Thema zu halten und mittlerweile habe ich auch ein Buch und diverse Fachartikel zum Thema Identitätsdiebstahl verfasst. Hier finden Sie einen Überblick über meine Vorträge:

Vorträge und Webinare über Identitätsdiebstahl und Internetkriminalität

Wie leicht es ist, die Identität eines anderen zu kapern und damit kriminelle Straftaten zu begehen – das musste ich 2009 am eigenen Leib erfahren. Mittlerweile ist der Missbrauch (digitaler) Identitäten zu einem Massenphänomen geworden, von dem auch zunehmend Politik und Wirtschaft betroffen sind. Wie weit die Phänomene reichen, wer die Täter sind und wie sie vorgehen, wie man sich schützen kann, wer einem dabei hilft und welche rechtlichen Aspekte zu beachten sind, erkläre ich – oft auch mit meine Co-Autoren und früheren Interpol-Agenten Cem Karakaya zusammen – in packenden Vorträgen. (Sprache: Deutsch & Englisch)

Die Cyber-Profis: Schutz vor Cybercrime

Das Smartphone? In Minuten geknackt. Name, Anschrift oder Geburtsdatum eingegeben? Mehr braucht es heutzutage nicht für einen Identitätsklau. Wie erschreckend leicht es Kriminelle im Netz haben, das decken Cem Karakaya, langjähriger Interpol-Mitarbeiter und Präventionsexperte der Münchner Polizei, ich in unseren Vorträgen auf. Gestohlene Daten, die für Betrug, Stalking, Mobbing oder digitale Erpressung missbraucht werden; Haushalts- und Gebrauchsgegenstände, die ganze Bewegungs- und Persönlichkeitsprofile über uns erstellen; Verträge, die unter fremden Identitäten abgeschlossen werden. Unternehmen, die von Betrügern mit oder ohne Hackerkenntnisse geplündert werden – und Politiker sowie Journalisten und Journalistinnen, denen mit gestohlenen Identitätsdaten die Reputation zerstört wird. Außer Vorträgen bietet die Beratung für Cybersecurity, Blackstone432, die von Cem Karakaya betrieben wird, ein Netzwerk mit Expertinnen und Experten an, das unter anderem Inhouse-Veranstaltungen für Unternehmen, unterhaltsame Inputs für Kundenevents oder packende Trainings für Mitarbeiterschulungen bietet.