Journalistin

Im Dienste der Demokratie stehen, sagen (und schreiben), was ist und vor allem komplizierte Fakten verständlich aufbereiten, damit sich die Menschen eigenständig eine unabhängige Meinung bilden können, das alles mit Sorgfalt, Fachwissen und so neutral wie möglich das ist mein Verständnis von Journalismus.

Schon als kleines Mädchen wollte ich Journalistin werden: immer wieder neue Themen bearbeiten, verschiedene Menschen, ihre Sichtweisen und unterschiedliche Meinungen verstehen, das reizte mich. Und schon immer habe ich die Dinge kritisch infrage gestellt. 

Und so begann ich, aufgewachsen in Schleswig-Holstein, meine journalistische Laufbahn als Schülerin beim Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag (sh:z-Verlag), wo ich erst für die Jugendseite und später fürs Lokale schrieb. Nach dem Abitur studierte ich Journalistik und Wirtschaft an der Hochschule Bremen und am  Manipal Institute of Communication, Südindien und schloss als Diplom-Journalistin ab. Die Liebe fürs Lokale brachte mich zum Bremer Weser-Kurier, wo ich während des Studium erst als freie Mitarbeiterin und nach dem Diplom als Volontärin tätig war. Danach wechselte ich zu ZEIT ONLINE nach Berlin, wo ich Mitglied der Wirtschaftsredaktion wurde und für einige Jahre die Verantwortung für das Ressort Karriere übernahm. Später wechselte ich ganz ins Ressort Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, wo ich heute vor allem über Arbeitsmarkt-, Sozial-, und Gesundheits- und Steuerpolitik schreibe und in der Nachrichtenredaktion tätig bin.

2008 zeichnete mich das Medium Magazin als eine der „Top 30 Journalisten unter 30 Jahren“ aus. 2009 erhielt ich das Otto-Brenner-Recherchestipendium für eine Recherche über einen Schrottimmobilienskandal bei der Deutschen Kreditbank (DKB). 

Zu meinen journalistischen Projekten auch Wir sind der Wandel – eine Intiative für die neue Arbeitswelt. Die Seite ist aus dem Blog für Führungsfrauen hervorgangen, das ich gemeinsam mit der Wirtschaftsjournalistin Sabine Hockling zuvor aufgebaut habe und mehrere Jahre betrieben habe. Wir schreiben seit vielen Jahren über Frauen und Karriere, Gleichstellung und den Wandel der Arbeitswelt. Doch so, wie sich die Arbeitswelt verändert, hat sich auch unser Blick gewandelt: Seit geraumer Zeit spürten wir den Ruf nach einer moderneren und gerechteren Arbeitswelt für Frauen und Männer, für Menschen und Wirtschaft, für Wachstum und Klima. Daher haben wir im Jahr 2020 die Initative gegründet und begleiten mit journalistischem Blick die Transformationsprozesse in der Wirtschaft. Die Seite gehört mittlerweile zu den wichtigsten deutschsprachigen Blogs, die sich mit Gleichberechtigung sowie Transformation in der Arbeitswelt auseinandersetzen. Bei unserer Arbeit treibt uns an ein positiver Blick auf große Veränderungen an und das Ziel, Frauen dazu zu ermutigen, keine Angst vor Macht, Teilhabe und Verantwortung zu haben.

Ich selbst sammelte schon früh Führungsverantwortung in Organisationen für Journalistinnen und Journalisten. Als Volontärin wurde ich Mitglied im Vorstand des Journalistinnenbund e.V. gewählt (2007-2009), wo ich das bis heute bestehende Medienwatchblog Watchsalon gründete. Von der langjährigen Geschäftsführerin des Journalistinnenbunds, Marlies Hesse, konnte ich sehr viel lernen. Von 2009 bis 2011 war ich Mitglied im Vorstand  der Journalistenvereinigung netzwerk recherche e.V., wo eine Newcomerin für die Position als Schatzmeisterin gesucht wurde. Nur wenige Monate später sah ich mich in einen Skandal um falsch abgerechnete öffentliche Zuwendungen für den Verein verwickelt. So lernte ich die dunklen Seiten von Journalistennetzwerken und der Medienbranche kennen. 

Diese Erfahrung lehrte mich vieles. Ebenso wie meine Zeit als Betriebsrätin. Von 2012 bis 2019 war ich Vorsitzende des Betriebsrats bei ZEIT ONLINE, zwischenzeitlich auch stellvertretende Gesamtbetriebsratsvorsitzende von DIE ZEIT und ZEIT ONLINE (2012-2014) sowie Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats von DIE ZEIT und ZEIT ONLINE  (2014-2018). In diesen Jahren konnten meine Kolleginnen und Kollegen und ich uns erfolgreich für einen Tarifvertrag für die Onlineredaktion einsetzen. Seit 2019 bin ich ehrenamtliche Bundesvorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalistenunion (dju) in ver.di, ein Ehrenamt, das manchmal auch schwer wiegt, wenn man eine berufstätige Mutter ist. Dennoch ist es mir auch als Journalistin wichtig, dass Frauen trotz unbezahlter Sorgearbeit neben ihrer Erwerbsarbeit, auch den politischen Raum nutzen. Denn nur, wenn sich alle Gruppen einbringen, besteht echte demokratische Teilhabe.

Von der Deutschen Journalistinnen- und Journalistenunion (dju) in ver.di bin ich in den Deutschen Presserat entsendet, aktuell als Mitglied im Beschwerdeausschuss Redaktionsdatenschutz sowie Beschwerdeausschuss 3.

Zur journalischen Ethik und Sorgfaltspflicht zählt auch Transparenz, daher weise ich an dieser Stelle daraufhin, dass ich Mitglied in folgenden Vereinen, Verbänden und ja, auch einer Partei bin: der SPD – allerdings eher aus einer gewerkschaftpolitische Haltung und als ein rein passives Mitglied, das nur seine Beiträge entrichtet. Warum die SPD? Weil der Grundgedanke der Sozialdemokratie meinem Verständnis von Solidarität in einer Gesellschaft, von Demokratie, aber auch Liberalismus am nächsten kommt.

Medienorganisationen, Ämter und Mandate: Bundesvorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalistenunion (dju) in ver.di, seit 2015 Mandat für die dju in ver.di im Deutschen Presserat (aktuell Mitglied im Beschwerdeausschuss 3), Mitglied in der Gewerkschaft ver.di, Mitglied im Journalistinnenbund e.V.

Sonstige Mitgliedschaften in Verbänden, Vereinen, Gruppen und Parteien: Mitglied bei ChoHwa, OMAC Berlin, Mitglied in der SPD, Mitglied im Förderverein Waldspielplatz und Mitglied im ADAC.